Isabell
war sehr schnell
mit ihrem Mundwerk,
viele fühlten sich als Zwerg,
wenn sie mit einem Satz
andere Gedanken zunichte machte.
Ihr war das nicht peinlich,
diese Menschen waren kleinlich.
Sie liebte den Moment,
wenn Argument, um Argument
auf ihrer Zunge brannte,
ihr Geist entsandte.
Isabells Spontanität
war der Genialität
des Chaos entsprungen.
Sie fand sich unumwunden
zurecht,
sobald keine Ordnung herrschte.
Man lehrte sie das Sortieren,
das Klassifizieren,
Schubladen, Ordner wurden beschriftet,
jedes Detail gelistet.
Ihr Denken glich einem Käfig.
Ihre Seele behäbig,
beschäftigt war,
daß ja kein Wirrwarr
die Ordnung störe,
denn ansonsten verlöre
man das Wissen,
Weisheit würde zerschlissen.
Die Seele vermißte ihre Flügel,
steckte ein dafür Prügel
und Unverständnis.
Bis eines Tages sie umschmiß
die Regale und Schränke,
die sie einschränkten.
Isabell entdeckte
längst vergessene, versteckte
Schätze, Erinnerungen
der Kindheit wurden gefunden.
Seither genießt sie Freiheit,
für Kafigdenken ist sie nie mehr bereit.
Nafia