Politik offenbart ihren wahren Kern
Während hierzulande noch eine Art Generalprobe in anderthalb Wochen mit den drei Landtagswahlen ihren Beginn haben wird, erst im nächsten Jahr folgt die Bundestagswahl, befinden sich die USA bereits in den Vorwahlen, bevor diesjährig am 08. November die 58. Wahl des Präsidenten stattfindet.
Nach dem gestrigen Super-Tuesday sollten sich in 12 US-Bundesstaaten die Wähler zwischen den zwei Kandidaten der Demokraten und 5 Kandidaten der Republikaner entscheiden, wobei sowohl Hillary Clinton als auch Donald Trump jeweils in sieben Bundesstaaten gewannen, Bernie Sanders immerhin in vier das Rennen machte, Ted Cruz nur in drei siegreich überzeugen konnte.
Unterschiedliche Wahlsysteme ändern nichts an der Sache
Die Sache lautet: Machtbefugnisse seitens der verantwortlichen Politik. In den USA, die sich weiterhin als Weltmacht Nummer Eins fühlen, entsprechend forsch sich global einmischen, allein schon mit über eintausend Militärbasen ihre Dominanz unterstreichen, kann man deutlich erkennen, in wie weit Zwischenmenschliches bis in die Politik hinein ausgetragen wird. Ganz besonders die enorm hohen Wahlkampfsummen unterstreichen die eigentliche Bedeutung. Daher kein Wunder, daß ein Milliardär wie Donald Trump dermaßen mitmischen kann, gar zum Schrecken vieler Parteigenossen unter den Republikanern.
Vermeintlich anders in der BRD. Von anfänglich drei Parteien im Bundestag sitzend, mit der CSU eigentlich vier, sind es inzwischen mehr. Falls die erstmalig in der letzten Bundestagswahl ausgeschiedene FDP im nächsten Jahr die 5-Prozent-Hürde meistert, können es mit der AfD gar acht Parteien sein. Bei dem anhaltenden Abwärtstrend der SPD darf man noch Stimmenzuwachs bei den anderen Parteien annehmen.
Dennoch müssen sich in beiden Ländern die jeweiligen Regierungen ihrer Verantwortung stellen. Wobei manch Wähler sich zugleich fragen sollte, in wie weit dessen Belange tatsächlich ernst genommen wird.
Eine Politik für die Interessen der Wirtschaft – das Volk bleibt außen vor
Eigentlich spricht die Überschrift für sich, müßte man keine erklärenden Bemerkungen verlautbaren. Alles richtet sich nach den Vorgaben einer Wirtschaft, die längst von Großkonzernen diktiert entsprechend agiert, nicht der Mensch und seine Belange zählen, vielmehr Profite stehen an erster Stelle. Das gilt ebenso für die Durchsetzung ihrer Ziele, dabei werden rücksichtslos Kriege genauso in Kauf genommen wie eine ständige Umweltzerstörung, Eingriffe in die Natur.
Anstatt daß die gewählten Regierungsvertreter sich für die Bürger einsetzen, behutsam stets alles im Kontext einer gerechten Politik entscheiden, richten sie sich in der Regel nach den Vorgaben eben jener Lobbyisten, die in Wirklichkeit stets den Kurs bestimmen.
Solange dies nicht nur erkannt, sondern geändert wird, erleben wie alle Jahre die Wahlkampfspektakel, an denen obendrein etliche recht gut verdienen, danach im Alltag eine eher menschenfeindliche Politik ihren Lauf nimmt.
Lotar Martin Kamm
Leider alles wahr – echte Demokratie gibt es in wirtschaftlich großen Staaten schon lange nicht mehr, aber immerhin bekommen diesen Umstand immer mehr Bürger mit.
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